Bernhard Härtter
Like voices of sleeping birds
04. März - 13. Mai 2006
An die Ästhetik psychedelischer Zeichentrickfilme erinnernd, scheinen Bernhard Härtters Farbkreise den Betrachter wie hypnotisierte Augen anzustarren. Ein Gefühl zirkulärer Bewegung stellt sich ein, auch wenn die Bildträger, kleine Aluminiumquadrate, fest in ihrer Halterung ruhen. So eng scheint die Assoziation von Rausch und Rotation zusammenzugehören, dass die Stille der Bilder beinahe beunruhigend wirkt. Man erinnert einen tonlosen Klang, etwa jenen von unzähligen Nadeln, die in der lezten Rille sich endlos drehender Schallplatten hängengeblieben sind. Tatsächlich ist die Kreisbewegung der Farbformationen mechanischen Ursprungs. Jedes der Aluminiumquadrate mit einer Seitenlänge von 12 cm rotiert während des Schaffensprozesses auf dem Teller eines Plattenspielers, der eine der technischen Voraussetzungen für das entgrenzte Lebensgefühl der späten 1960er Jahre bildete.
An der Schnittstelle von Konzeptkunst und Malerei zeigen die neuesten Arbeiten von Bernhard Härtter wiederum seine stetige Auseinandersetzung mit malerischen Möglichkeiten und der Materialität von Bildträgern. Die angestrebte Totalität der Malerei scheint hier in atomistisch kleine Einzelelemente und Bildpartikel zu zerfallen.